Das SGI Octane - Projekt

(oder: Wie mache ich aus einer SGI Octane einen PC?)


Einleitung
Wenn man weg möchte vom öden, normalen Design der Standard-PCs und sich nach "richtigen" Gehäusen umsieht landet man fast zwangsläufig bei einer Firma mit Namen Silicon Graphics (kurz: SGI). Rechner von SGI waren schon immer ein Traum - sowohl von der Leistung her, als auch vom Design.
Sie sind eben etwas Besonderes.

Da die Gehäuse immer entsprechend dem Rechnerdesign gebaut werden (Lüftung) sind sie natürlich auch anders aufgebaut als die Standard-Gehäuse, was auch wieder bedeutet, daß ein Einbau mit mehr oder weniger Hindernissen behaftet ist :-(


SGIs Octane

Die leergeräumte Octane
Schritt 1:
Als erstes muß das Gehäuse von allen "Innereien" befreit werden. Da das Gehäuse möglichst wenig bearbeitet werden soll bleibt dort erstmal alles wie es ist.
Wenn man nicht genau weiß, wie das Gehäuse auseinandergenommen wird, empfehle ich, die Anleitung von SGI zu lesen. Dort wird genau erklärt, wie die Teile miteinander verbunden sind und wie man die Rastösen löst.
Nachdem die Platinen der Octane ausgebaut sind können wir dann an den Einbau gehen. Auf dem Bild sind schon die Kabel für die Festplatten zu sehen. Dabei war ich allerdings etwas zu voreilig. Die mussten nachher wieder umgelegt werden...

Schritt 2: Die Trägerplatte für das Motherboard
Da das Standard-ATX-Board leider nicht in die Aufnahmen für das SGI-Board passt muß man sich eben selber was basteln:
Als Grundplatte, auf der das Motherboard mit Abstandshaltern aufgeschraubt wird, habe ich 4mm starkes Plexiglas genommen. Dieses passt links fast genau zwischen die Führungsschienen und dem Gehäuse und sorgt schonmal für einen guten Sitz.



Motherboard mit Träger- und Frontplatte



Motherboard mit Trägerplatte und Frontplatte


Schritt 3: Der komplette Motherboardeinschub
Die neue "Frontplatte" wurde aus 2mm starkem Plexiglas gefertigt. Dafür kann man das Plexiglas auf die linke Öffnung des Gehäuses legen und dann ganz einfach die Umrisse auf den Kunststoff übertragen. Anschließend mit dem Dremel ausschneiden - fast fertig. Das Motherboard auf der Grundplatte kann man schonmal in das Gehäuse einschieben, dann hält man die Frontplatte an und bekommt so die Positionen für die Ausschnitte der Ports angezeigt. Anzeichnen, mit dem Dremel ausfräsen, zwischendurch auch immer mal auf Passgenauigkeit prüfen bis man schließlich die Frontplatte über die Schrauben der Ports mit dem Motherboard verbindet. Da ein ATX-Motherboard um die acht Schrauben hat, sitzt die Platte so schon ausreichend fest.
Schritt 4: Einschieben des Motherboard-Einschubs (SGI-like ;-) )
Wenn die Trägerplatte passend zugeschnitten ist kann man jetzt den kompletten Einschub in das Gehäuse links neben die Führungsschienen zwischen den Schienen und Gehäuse schieben.
Dabei sollte man auf die Höhe des CPU-Kühlers achten. Da der Kühlkörper mit Lüfter bei mir zu hoch war habe ich den Lüfter einfach seitlich an den Kühler geschraubt. Da der Abstand Kühlkörper-Zwischenwand des Gehäuses nur ein paar Millimeter beträgt ist ein ausreichender Luftstrom gewährleistet.


Der Einschub halb im Gehäuse

Der Motherboardeinschub im Gehäuse


Schritt 5: Letzte Korrekturen
Wenn alles passend zugeschnitten worden ist sollte das Ergebnis ungefähr so wie auf dem Photo aussehen.

Schritt 6: Netzteil und Festplatten
Das Netzteil, ein kleines 150 Watt, welches aber für den Duron 1200 ausreicht habe ich in den untersten Mittelslot eingebaut. Die Lüfter-Drehrichtung kann man, falls die Kühlleistung für den Prozessor nicht reichen sollte, nach innen richten, so das kalte Luft durch das Netzteil in das Gehäuse geblasen wird. Von dort aus muss die Luft dann über das Motherboard streichen und kühlt somit zusätzlich. Ungefähr auf Höhe des eingebauten Netzteils ist in der Zwischenwand eine Öffnung, durch die man die Stromversorgung für das Motherboard legen kann. Diese muß, je nach Länge des Kabels und Lage des Anschlusses auf dem Motherboard evtl. verlängert werden.
Die Festplatten kommen in das Fach direkt über dem Netzteil. Durch Bleche auf Abstand gehalten, ansonsten mit Isolierschaummatten im Fach festgeklemmt - hält einwandfrei.


"Octane" mit Netzteil+HDs



Fertig


Schritt 7: Die letzten Handgriffe
Zu guter letzt kann man die offenen Löcher noch mit selbstgemachten oder auch fertigen Blechen verschließen. Den rechten Teil habe ich mit dicker Pappe komplett vom Luftstrom abgetrennt. Theoretisch würde sich da noch ein Motherboard mit sehr kleinem Kühlkörper für die CPU verbauen lassen. Platz für ein zweites Netzteil und Festplatten ist auch noch vorhanden. Mal sehen was kommt...

Das Allerletzte...

    Hier noch die technischen Daten:
  • Gehäuse: SGI Octane
  • Motherboard: MSI 6390
  • CPU: AMD Duron 1200
  • HDs: Seagate 6GB (Boot) + 60GB (Daten)
  • RAM: 2x 256 MB Infineon
  • Netzteil: Yuan Kee 150 Watt
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